Hinterm Horizont macht Schule

Ein Herzensprojekt für Kinder und Jugendliche von der Udo-Lindenberg-Stiftung

Hinterm-Horizont-macht-Schule ist ein sozialpädagogisches Projekt der Udo-Lindenberg-Stiftung und ein großes Herzensanliegen von mir. Unsere Kinder sind unsere Zukunft – was könnte wichtiger sein, als sich um sie zu kümmern? 

In dem Musical geht es um eine unmögliche Liebe zwischen Ost und West in Zeiten des Kalten Krieges und um den Alltag in der DDR. Diese Geschichte wird mit Jugendlichen über ca. ein Jahr zum Leben erweckt und zum Abschluss live auf einer großen Bühne präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Zeit mit der eigenen Geschiche spielerisch auseinander und begreifen dadurch, was es bedeutet, in einer freien Gesellschaft leben zu dürfen. 

Es ermöglicht Jugendlichen, die nicht selbstverständlich mit Musik und Theater aufwachsen, sich hier auszuprobieren und neue Stärken an sich zu entdecken. 

Ein Theaterstück gemeinsam auf die Bühne zu stellen bedeutet: ein Team zu bilden. Den Beteiligten wird durch die Projektarbeit Selbstbewusstsein, Achtsamkeit, Disziplin, Teamgeist, Präzision, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit beigebracht und Wertschätzung vermittelt.

Seit wann gibt es das Projekt?

Als das Projekt 2014 in Leipzig zum ersten Mal stattfand, habe ich noch die Originalproduktion „Hinterm Horizont“ im Theater am Potsdamer Platz als Künstlerische Leiterin betreut. Ich hatte nur wenig Kapazitäten und konnte damals leider nicht unterstützen. 

Ich habe das Projekt zum ersten Mal 2016 im Harz gemacht. Ich bin, weil ein Kollege ausfiel, kurzfristig eingesprungen und habe die Endphase betreut. Das bedeutete, dass wir an den Probentagen mit 100 Kindern in einer Turnhalle waren – der Geräuschpegel war unfassbar! Ich konnte mir bis zur Premiere überhaupt nicht vorstellen, dass die Horde hinter der Bühne leise sein kann. Und dann, am Tag der Premiere, standen wir auf der Bühne und hielten vor Beginn der Vorstellung eine kleine Ansprache an das Publikum – und hinter der Bühne war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Da war ich, bevor es überhaupt losging, schon so unfassbar stolz auf die Kinder! Und dann, bei der Applausordnung, hatte ich einen Schlüsselmoment: da standen wir alle zusammen auf der Bühne, das Publikum tobte, alle strahlten und schrien freudig, und dann fiel mein Blick auf einen Jungen, dem die Tränen über´s Gesicht liefen, weil dieses einmalige Erlebnis jetzt vorbei war… und da wusste ich: ich muss das wieder machen!

Hinterm Horizont macht Schule Udo Lindenberg
Theater für Schüler Udo Lindenberg Stiftung

Was ist der Unterschied mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten?

Kinder und Jugendliche haben ihre Instinkte noch nicht verlernt. Sie merken oftmals gar nicht, wie intuitiv und natürlich sie mit der Figur und der Situation, in der die Figur ist, umgehen. Es macht großen Spaß, sie dabei zu führen und das, was sie selber anbieten, für die Wiederholung abrufbar zu machen. Außerdem ist es toll zu sehen, wie sie im Laufe des Projekts, das ja über ein ganzes Kalenderjahr läuft, über die Arbeit an Selbstbewusstsein gewinnen. Wenn sie am Schluss auf der großen Bühne stehen und spielen und singen wie die Profis, dann kann man sich oftmals gar nicht mehr vorstellen, wie sie zu Beginn beim Casting mit dünnen Stimmchen und unsicherer Körpersprache vor uns gestanden haben

Die schönsten Momente im Projekt

Das Projekt lebt von dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ – und das stimmt natürlich. Die Projektarbeit passiert über die Länge der Zeit, in der wir mit den Kids arbeiten. Trotzdem ist der Schluss, das „grande finale“, zweifelsohne für uns alle der Höhepunkt des Projekts. Ich bin einfach immer wieder erstaunt, wie die Kids dann plötzlich alles abrufen, was sie jemals in den Proben erlernt haben und sie vor dem Publikum, wie die Profis, noch eine Schaufel draufpacken und über sich selbst hinauswachsen. Aber der schönste Moment ist, wenn nach der ersten Vorstellung der Vorhang fällt und die Kids vor Freude schreien und toben, weil sie es tatsächlich geschafft haben! Da brechen solche Emotionen los, das ist der Wahnsinn… das ist sehr ansteckend und davon will man immer mehr! -)

Regie Hinterm Horizont macht Schule mit Elisabeth Engstler